Warum ein Praktikum?

Raus aus dem Klassenzimmer, rein ins Büro, die Bank oder den Verkauf. Welcher Bereich Schüler auch interessiert: Im Praktikum haben sie die Chance, erste Praxiserfahrungen zu sammeln.

Bei einem Schülerpraktikum verlassen die Jugendlichen der Klassen acht bis elf ihre vertraute Schulumgebung und schnuppern Betriebsluft. Dabei geht es nicht um die vollständige Mitarbeit oder das „richtige Schuften“. Vielmehr lernen sie ein Unternehmen kennen, dürfen den Arbeitskollegen über die Schulter schauen und erledigen selbstständig kleinere Aufgaben. Dadurch bekommen Schüler einen ersten Eindruck von Betriebsabläufen und der Arbeitswelt.

Schülerpraktika helfen vor allem bei der Berufsorientierung. Ob erste Jobvorstellungen, konkrete Berufspläne oder der absolute Traumberuf: Die kurze Zeitspanne im Unternehmen zeigt schnell, ob sich Tätigkeit und Branche mit den vorherigen Erwartungen decken. Somit sind Schülerpraktika niemals sinnfrei. Im ungünstigsten Fall bemerkt man, dass der jeweilige Beruf nicht zu einem passt.

Die meisten Unternehmen stehen Schüler-praktika offen gegenüber. Hier bietet sich für beide Seiten die Gelegenheit, erste Kontakte zu knüpfen und sich gegenseitig zu beschnuppern. Bei Unternehmen erfolgt die Gewinnung von Azubis zu einem großen Anteil über Praktika.

Grundsätzlich sollte gut überlegt sein, in welchem Bereich man ein Schülerpraktikum absolvieren möchte. Es wäre eine vergebene Chance für die spätere Berufswahl, aus Bequemlichkeit das Erstbeste zu nehmen. Wer noch keine klaren Vorstellungen hat, sollte vor Ort bei der Arbeitsagentur oder im Internet einen Berufseignungstest machen. Zudem bieten der Praktikumsleitfaden der IHK Trier und der IHK Ratgeber „Schule – und was dann?“

Unterstützung bei der beruflichen Orientierung. Mit dem neuen digitalen Ausbildungsatlas der IHK Trier und HWK Trier können Schüler herausfinden, welche Ausbildungsbetriebe es in ihrer Umgebung gibt und welche Berufe dort ausgebildet werden. Einfach unter www.region-trier.de den Wunschort eingeben und im Umkreis nach Unternehmen suchen.

Arten von Schülerpraktika:

  1. Berufsorientiertes Schülerpraktikum: Dauert in der Regel zwei bis drei Wochen und findet in der regulären Schulzeit statt.
  2. Freiwilliges Ferienpraktikum: Hier kann in einem selbst gewählten Unternehmen mitgearbeitet und hineingeschnuppert werden. Es handelt sich nicht um einen Ferienjob, daher sind solche Praktika normalerweise unbezahlt.
  3. Fachpraktikum: Müssen Schüler in einigen Bildungsgängen absolvieren. Diese können Tage, Wochen oder Monate dauern. Ziel des Fachpraktikums ist es, fachliche Kompetenzen zu stärken und Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern zu knüpfen. Auch diese Praktika werden in der Regel nicht vergütet.
  4. Praxistag: Förderschüler und Schüler mit dem Abschluss der Berufsreife gehen für mindestens ein Schuljahr einen Tag pro Woche in ein Unternehmen und arbeiten dort mit. Über solche regelmäßigen Praxistage sollen Schüler an die Arbeitswelt herangeführt werden. Außerdem bauen sie so Kontakte zu einem Unternehmen.